Aufklärung und Dokumentation Anästhesie

Erwachsene und Kinder

Aufklärung

Liebe Patientin, lieber Patient, liebe Eltern!

Der geplante Eingriff soll in unserer Praxisklinik durchgeführt werden.
Abgesehen von Ausnahmefällen wird das Narkose-Vorgespräch telefonisch durchgeführt.
Bitte füllen Sie das Formular (siehe unten) aus und senden es uns bis 2 Wochen vor der Operation zu.
Das Original Formular (siehe PDF-Download) bitte ebenfalls ausgefüllt zum Operationstag mitbringen.
Bitte denken Sie an Ihre Krankenversicherungskarte.
Wir rufen Sie in der Regel in der Woche vor der Operation an

Allgemeines

Der Anästhesist ist für die Narkose und die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen wie Atmung und Kreislauf während des Eingriffs zuständig.
Er erhebt die Krankenvorgeschichte und wählt das Anästhesieverfahren aus, das sich am besten eignet und Sie am wenigsten belastet. Er bespricht mit Ihnen die Vor- und Nachteile des gewählten Verfahrens, sowie die möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen.

Die Vollnarkose oder Allgemeinanästhesie

Dieses Verfahren eignet sich für Eingriffe an allen Körperregionen. Das Bewusstsein und Schmerzempfinden sind temporär ausgeschaltet. Sie befinden sich während der Narkose in einem ruhigen, schlafähnlichen Zustand.
Vor der Narkoseeinleitung wird bei Ihnen die Sauerstoffsättigung im Blut bzw. der Blutdruck gemessen. Weiterhin wird das EKG abgeleitet.
Zusätzlich kann die Narkosetiefe über die Ableitung der Gehirnströme (EEG) über auf die Stirnhaut geklebte Elektroden ermittelt werden. Bei Interesse
sprechen Sie uns einfach an.
Eingeleitet wird die Narkose in der Regel mit dem Einspritzen eines Schlafmittels, das für kürzere Eingriffe ausreicht. Bei längerdauernden Eingriffen wird zusätzlich ein gasförmiges Narkosemittel verabreicht, und zwar über

● eine Maske, die auf dem Mund und der Nase aufliegt,
● eine Larynxmaske (Kehlkopfmaske), die auf dem Kehlkopf liegt, oder
● einen Tubus (Schlauch), der in die Luftröhre über den Mund (oral) oder bei zahnärztlichen Eingriffen durch ein Nasenloch (nasal) eingeführt wird
(Intubation).

Bei Kindern kann die Narkoseeinleitung direkt über die Maske stattfinden.
Durch die zusätzliche Gabe von Schmerzmitteln und muskelerschlaffenden Medikamenten werden die Operationsbedingungen verbessert.
Nach der Beendigung des Eingriffes wird der Tubus bzw. die Kehlkopfmaske entfernt. Sie erlangen langsam das Bewusstsein und werden bis zur Entlassung im Aufwachraum überwacht.
Gegebenenfalls werden dort auch Schmerzen oder Übelkeit behandelt. 

Risiken und Komplikationen

Zahnschäden durch Intubation sind selten.
Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Hustenreiz, oder Atemstörungen können vorübergehend auftreten.
● Übelkeit, Erbrechen und Aspiration sind durch das Einhalten der Nüchternheitszeiten und durch die neuen Verfahren unwahrscheinlich.
Infektionen, Verletzung von Nerven und Blutgefäßen sowie Absterben von Gewebe kann durch
Einspritzung von Medikamenten verursacht werden.
Gefühlsstörungen in den Extremitäten durch Druck oder Zerrung sind nicht auszuschließen.
● Äußerst selten steigt die Körpertemperatur infolge einer massiven Stoffwechselentgleisung extrem und lebensbedrohlich an (maligne Hyperthermie).
● Vor allem die Raucher können einen asthmaähnlichen Anfall erleiden.
Lebensbedrohliche Komplikationen wie HerzKreislauf- bzw. Atemstillstand sind bei allen Betäubungsverfahren nicht auszuschließen, sind aber extrem selten.
● Schwerwiegende Unverträglichkeitsreaktionen sind möglich, aber selten.
● In der Aufwachphase können Unruhe (vor allem bei Kindern), Muskelzittern, Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten.

Narkose bei Kindern

Eine Kindernarkose unterscheidet sich prinzipiell nicht von einer Narkose bei Erwachsenen. Es sind aber einige Besonderheiten zu beachten.

  • Kinder haben ein sehr sensibles Bronchialsystem, weshalb es bei einer akuten Bronchitis zu einem erhöhten Narkoserisiko kommen kann. Bitte benachrichtigen Sie bei Erkältung Ihres Kindes (Schnupfen, Husten, Fieber, Appetitlosigkeit oder Abgeschlagenheit) frühzeitig den Anästhesisten.

Folgende Nüchternheitsregeln gelten für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr:

  • Feste Nahrung darf weiterhin bis zu 6 Stunden
  • Folgemilch, Kuhmilch bzw. Joghurt bis zu 4 Stunden,
  • Muttermilch bis zu 3 Stunden und
  • klare Flüssigkeiten wie Wasser oder Tee bis zu 1 Stunde

vor dem Eingriff eingenommen werden.

  • Um den Stress des Kindes vor der Operation zu reduzieren, wird ihm eine halbe Stunde vor dem Eingriff ein Saft, der ein Beruhigungsmittel (Midazolam) enthält, verabreicht. 
  • Ein Elternteil darf sich bis zum Einschlafen des Kindes und dann wieder im Aufwachraum beim Kind aufhalten.
  • Bitte frische Windeln mitbringen.
  • Eine zusätzliche Begleitperson sollte bei der Autofahrt nach Hause dabei sein.

Das Kind darf nur von einem Erwachsenen begleitet werden.

Verhaltensregeln vor der Narkose
  • Das Narkosegespräch soll spätestens einen Tag vor dem geplanten Eingriff stattfinden.
  • Bei neu aufgetretenen Erkrankungen bitte frühzeitig den Narkosearzt benachrichtigen. 
  • Mindestens 6 Stunden vor dem geplanten Eingriff nichts mehr essen und nicht mehr rauchen. Das Gleiche gilt für Kaugummis, Bonbons, Milch und Kakao.
  • Bis zu 2 Stunden vor dem geplanten Eingriff ist das Trinken von Wasser oder Tee erlaubt.
  • Vor dem Eingriff dürfen Medikamente mit einem Schluck Wasser genommen werden.
  • Zahnprothesen, Brillen, Kontaktlinsen, Ohrringe und Ringe bitte entfernen.

Verhaltensregeln nach der Narkose

  • Sie müssen sich abholen lassen oder mit Taxi nach Hause fahren.
  • Gestalten Sie den Rest des Tages ruhig, operierte Kinder nur unter Aufsicht spielen lassen.
  • Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten. Führen Sie einen vorsichtigen Kostaufbau durch: klare Flüssigkeiten, klare Suppen, Weißbrot, normale Kost.
  • In den ersten 24 Stunden nach der Narkose sind aktives Autofahren und Bedienen von Maschinen nicht erlaubt. In diesem Zeitraum abgeschlossene Verträge sind unwirksam.
  • Die häusliche Betreuung nach dem Eingriff muss gewährleistet sein.
  • In folgenden Situationen sollten Sie mit uns Kontakt aufnehmen:
Fieber über 38,5°C, -ununterbrochene Übelkeit und häufiges Erbrechen, -dauerhafte sich nicht bessernde Schmerzen trotz Schmerzmitteleinnahme.
  • Im operationsbezogenen Notfall kontaktieren Sie bitte Ihren Operateur.
  • Im narkosebezogenen Notfall ist der Anästhesist rund um die Uhr unter der Rufnummer

0179 – 11 99 752

zu erreichen.

Dokumentation Anästhesie

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